Blogparade Schreibzimmer
Blogparade "Schreibzimmer"
Ich liebe Blogparaden, nicht dass ich danach suchen würde, aber irgendwie fallen sie mir dann doch tatsächlich in den Schoß und bieten mir die Möglichkeit, auch einmal auf sich selbst zu schauen.
Ricardas Autorenblog habe ich eigentlich mehr durch einen Zufall gefunden, ist ja oft so im Leben, aber das Thema der Blogparade, ja das fand ich richtig inspirierend.
Wie lautet so oft meine Botschaft an andere? Fang einfach an und mach!
Also habe ich mich in meinem Schreibzimmer hingesetzt und tippe gerade diese Zeilen in meine Laptoptastatur.
Manchmal habe ich schon darüber nachgedacht, dass es vielleicht sinnvoll wäre, sich eine externe Tastatur* anzuschaffen und einen externen Bildschirm anzuschließen.
Für mein Tablet nutze ich ja auch so etwas. Aber das gehe ich vielleicht später an.
Hast Du ein eigenes Zimmer zum Schreiben?
Ja, ich nutze einen großen Schreibtisch, der meist im Chaos versinkt, für meine Zeilen, für meine Internetblogs und meinen Nebenjob als Texter. (Dabei fällt mir jetzt beim Schreiben ein, dass ich unbedingt daran denken muss, den Schreibtisch für`s Präsentationsfoto aufzuräumen – hoffentlich gelingt es mir.)
Mein Schreibzimmer ist also mein Arbeitszimmer, das ich eigentlich wirklich nur zum Arbeiten nutze; und als Ablageraum, ja und als Bücherregalaufbewahrungsplatz und für Dinge, die ich noch unbedingt machen muss und für alles, was woanders keinen Platz findet und für das Schreiben meines ersten Romans.
Übrigens ein Geschichtsroman, in dem es um einen fiktiven Kriminalfall in Flensburg ganz oben an der dänischen Grenze geht. Total aufregend, richtig herausfordernd, voller aufregender Momente und Spannung und bunten Figuren, die die Story beleben.
Achso, ja die ersten zwanzig Seiten habe ich schon fertig. Die restlichen 380 Seiten folgen (in Kürze).
Aber ich wollte ja über mein Schreibzimmer berichten.
Da steht er also, mein Laptop, grinst mich an und wartet tagtäglich auf Irgendwas, was ich in die Tastatur tippe.
Ob es nun neue Blogbeiträge für meinen Reiseblog sind, Tipps und Erfahrungen beim Heckenschneiden oder die Vorbereitung auf Wohlfühlen im Winterhalbjahr, irgendwas findet immer irgendwie Platz auf meiner Tastatur.
Da fällt mir gerade auf: Das „A“ scheine ich häufig zu nutzen, ist gar nicht mehr zu erkennen. Aber ich schweife ab.
Ich nutze mein Schreibzimmer eigentlich fast täglich, mal mehrere Stunden, mal nur wenige Minuten. Je nachdem wie mir gerade nach Schreiben und manchmal als Programmieren zumute ist. Und mein Schreibzimmer kennt kein Wochenende. Ich schreibe eigentlich immer dann, wenn mir danach zumute ist.
Gerade ist so ein Moment.
Um mich herum zwei Seiten mit Bücherregalen und ein großer zweischenkliger Schreibtisch (nennt man das eigentlich so?), so präsentiert sich mein Schreibtisch gerade vor mir.
Warum denn ein eigenes Zimmer zum Schreiben?
Es ist immer wieder so, wie es immer wieder eben ist. Hast du keinen Ort, um dich zurückziehen zu können, dann gibt es unendlich viele Dinge, die dich von deinem Vorhaben abbringen (könnten). Wenn ich am Schreibtisch sitze, dann ist eben „Schreibzeit“.
Und wenn ich den Platz verlasse, dann schaue ich eben auf gute Arbeit oder manchmal auch leere Zeilen. Unwohl fühle ich mich bei Letzterem nicht.
Manche sagen, man braucht Druck von außen, um bestimmte Dinge zu schaffen. So manche Challenge nutzt dieses Phänomen, um die Teilnehmer zum Handeln zu bewegen und anzuregen, zu bestimmten Terminen, bestimmte Dinge fertig gestellt zu haben.
So sieht es bei mir eigentlich nicht aus. Ich schreibe dann, wenn ich Lust dazu habe und ich habe so manches Mal keine Lust dazu. Sei es drum, ich muss davon nicht leben, aber es lebt sich gut damit.
Ja, ja, mein historischer Roman braucht nur noch 380 Seiten bis zum Bestseller.
Frage mich gerade: Darf ich ihn auch Bestseller nennen, wenn es der „best seller“ aller meiner veröffentlichten Bücher wird?
Ok, ich komme in ein paar Monaten wieder auf dieses Thema zurück. Aber ich schweife ab.
Würde es auch ohne eigenes Zimmer gehen?
Sicherlich könnte ich meine bestehenden Projekte auf ohne ein eigenes Schreibzimmer verwirklichen. Kreativ sein ist bei mir gar nicht mal an einen bestimmten Platz gebunden.
Die besten Ideen habe ich eigentlich, wenn ich unterwegs bin und gerade kein Stück Papier zur Hand ist, um diese aufzuschreiben. Ab einem gewissen Alter merke ich, muss man wohl etwas mehr aufschreiben, um nicht zu vergessen.
Und ich vergesse manche Idee. Aber dann war die Idee wohl auch nicht so gut. Sag` ich mir einfach.
Was wollte ich noch sagen? Achja, also Schreibzimmer muss bei mir nicht sein, sehe ich einmal davon ab, dass mein Rücken froh darüber ist, dass mir meine liebste Frau der Welt einen herrlichen Schreibtischstuhl zum Geburtstag geschenkt hat (oder war das Weihnachten? Ich hätte es mir aufschreiben sollen). So manches Mal spüre ich schon den einen oder anderen Wirbel, wenn ich mal ausnahmsweise nicht am Schreibtisch sitze, sondern meine Ideen im Wohnzimmer umsetze.
Wäre ein externes Schreibzimmer eine tolle Idee?
Waaaaaas? Bloß nicht! Wenn ich auch noch zum Schreiben aus dem Haus gehen und mich an einen anderen Ort begeben müsste, dann hätte ich bis dorthin die Motivation und meine Inspirationen und Ideen vergessen. (Da war doch irgendwas vorhin mit „Notizzetteln“ und „alles Aufschreiben“?)
Darüber hinaus, der Traum vom Bestseller-Autor und Top-Blogger ist noch nicht einmal in den Sternen zu finden, dafür dann auch noch Geld ausgeben?
Ehrlich gesagt, das würde ich jetzt einmal als verschwenderisch und unnötig charakterisieren. Es gibt ja bekannte Menschen, die haben ihre weltberühmten Bücher an einem kleinen Tisch in einem verlassenen Cafè geschrieben und tausende an Seiten zu Papier gebracht.
Ich bin mir sehr sicher, ich würde keine Seite schaffen. Viel zu groß wäre für mich die Ablenkung und viel zuviele Freunde und Bekannte und interessante Menschen unterwegs, die mich beim Schreiben ablenken würden. Also ein klares und eindeutiges Nein.
Ich bleibe zuhause. Schreibenergie von Cafés habe ich bisher noch nie gespürt.
Und wie wäre es denn mit draußen schreiben?
Ich tippe meine Beiträge ja nun, ich sagte es bereits zu Beginn, in meinen wunderschönen Laptop; diesen hier übrigens*, falls mir gerade einmal Jemand über die Schultern schauen möchte. Und ich habe es auch schon auf der Terrasse bei bestem Sonnenschein getan.
In der Hoffnung, dass mich die frische Luft und die Sonnenstrahlen inspirieren, habe ich mich mehr darüber geärgert, dass man immer so sitzt, dass sich der Bildschirm des Laptops mit meinem Gesicht und meiner Umwelt vermischt.
Diese Spiegelungen haben bei mir keinerlei Inspiration hervorgerufen. Im Gegenteil: Bei bester Gelegenheit habe ich dann wieder den Platz hin zum Schreibzimmer gewechselt, um wenigstens ein paar Zeilen in meinen kleinen Computer hier hinein zu tippen.
Ich frage mich manchmal, wie das andere Menschen machen, die ich immer wieder auf Profilfotos sehe, während sie auf der Terrasse bei herrlichstem Sonnenschein ihre Texte schreiben.
Oder liegt es an einer vermeintlichen Alterssehschwäche meinerseits?
Du hast auch Lust zu berichten, wie Deine Beiträge, Bücher, Texte oder Layouts entstehen und wie Du Dich in deinem Schreibzimmer oder wo auch immer austobst?
Dann her damit in die Kommentare und ich freue mich sehr auf dein Feedback zu meinem heutigen Blogparadenbeitrag.
Wenn ich dann wieder an meinem Lieblingsschreibplatz hier sitze, kommentiere ich gerne und beantworte deine Fragen. Ich habe es mir aufgeschrieben…
Lieber Jörg-Michael,
danke für Deinen humorvollen Beitrag zur Blogparade!
Ich schreibe meine Ideen auch gern auf. Dann muss man nur noch die Zettel oder die Seiten im Notizbuch wiederfinden 😀
Kürzlich habe ich bei Murakami (Von Beruf Schriftsteller) gelesen, dass er sich seine Notizen alle im Kopf mache. Man müsse nur die Schubladen seiner Hirnwindungen nutzen. Hah, ich höre schon das Krächzen der klemmenden Schubladen …
Draußen zu schreiben, ist definitiv eine Herausforderung, die ich kenne: die Sonne knallt auf den Schädel, die Notizen liegen auf dem Schreibtisch, die Heckenscheren und Laubbläser krakeelen … Da hat der Regen in diesem Hochsommer auch sein Gutes!
Matte Bildschirme spiegeln übrigens weniger. Doch die sind leider nicht (mehr) Standard. Der moderne Mensch guckt eben drinnen Videos, statt draußen zu schreiben…
Ich wünsche Dir viel Spaß beim Schreiben Deines Romans!
LG, Ricarda
Hallo Ricarda,
ich freue mich, dass Du Gefallen an dem kleinen und unscheinbaren Blogbeitrag gefunden hast und ich mit Dir eine „Leidensgenossin“, die genauso große Probleme mit der Spiegelung auf dem Laptopbildschirm hat, wie ich. Meine „Festplatte“ im Kopf weist nicht mehr allzu viel Speicherkapazität auf, was wohl eher daran liegt, dass nicht genügend Speicher vorhanden ist, sondern eher eine kräftige Fragmentierung. Ich suche immer noch nach dem besagten Resetschalter, wobei wenn wir ehrlich sind: Ich möchte nichts in der Vergangenheit missen – alles war wenigstens zum Lernen gut.
Viel Erfolg mit Deinem Roman und viel Freude mit Deiner Webseite, die mir sehr gut gefällt.
Einen „Follower“ hast du in mir gefunden.
Liebe Grüße
joergmichael
Ich schreibe mit dem Laptop auch super gern draußen in der Sonne auf dem Balkon – es gibt doch eigentlich nichts besseres, wenn man selbstständig ist und dieses Privileg genießen darf 🙂
Ja, das ist ein schönes Privileg, das natürlich auch seine Sonnen- wie Schattenseiten hat. Aber es bleibt ohne Frage das Gefühl, dass man ausschließlich sich (und seiner Familie) gegenüber verantwortlich ist. Muss man nicht zuletzt in einer Selbstständigkeit auch für das leibliche Wohl der Lieben um einen herum aufkommen.
Viel Erfolg für die restlichen 380 Seiten =) Die Sterne sind manchmal näher als man denkt 😉 LG, Jan-Mikael
Hallo Jan-Mikael,
danke für die lieben Wünsche, auch wenn 380 Seiten schon eine Hausnummer sind, aber wem sage ich das. Du hast diesen Schritt ja schon hinter dich gebracht und das erhoffte Ziel, das du dir gesetzt hattest, erreicht.
Schauen wir einmal, wie ich mich aufraffen kann. Aber am Ende lautet auch hier wieder der Leitspruch: „Machen!“ Und ich glaube, damit haben die meisten Menschen wohl das größte Problem. Bedenken und Ausreden überwiegen wohl noch immer wieder. Hattest Du dich eigentlich gezwungen, jeden Tag/jede Woche eine bestimmte Seitenzahl zu schreiben?
Hallöchen,
danke für deinen Kommi 🙂
Mein Mann motzt desöfteren mal, wenn ich mal wieder irgendwelche Zettelchen rumliegen habe. „Kann ads weg?“, .. „Neeeein, bloss nicht, das ist Idee Nr. 476, die brauch ich auf jeden Fall noch“ .. xD
Inzwischen habe ich mir aber angewöhnt, zumindest wenn ich unterwegs bin, immer ein kleines Notizbuch dabei zu haben.
Ich kann mir selbst kaum noch vorstellen, mich in Café zu setzen und dort zu schreiben. Oder in irgendeinen Park ( Mein Wohnort hat schöne Parks, so ist das nicht XD) .. Da wäre so ein mögliches Horrorszenario, dass plötzlich einer neben mir sitzt und mitliest. *lach*
Ein eigenes Schreibzimmer ist kein Muss, aber es hätte schon was, sa könnte ich so viele Zettel ausbreiten, wie ich will. *lach*
Wünsche dir einen schönen Abend und ein schönes Wochenende,
Mella
Liebe Mella,
du sprichst mir so aus dem Herzen und ich kann mir selbst auch nicht vorstellen, in irgendeinem Park zu schreiben. Mag er noch so schön sein. Aber deine Notizzettelordnung, die gefällt mir sehr und ich wünsche dir, dass du vielleicht die Chance bekommst, all deine vielen Notizzettel ganz breit verteilen zu können. „Kann das weg?“ …das ist sowieso eine Frage, die ich meistens mit „bloss nich`, das brauch`ich noch!“ beantworte 🙂
Dir wünsche ich auch ein schönes Wochenende und entspannte Momente und das richtige Notizbuch zur Hand, wenn du es brauchst.
Ein super inspirierender Beitrag!
Ich habe tatsächlich damals angefangen mit meinem Laptop auf der Coach, und das war auch super! Und die besten Ideen zum schreiben kommen mir, wenn ich in der Natur bin. (-; Aber inzwischen schätze ich meinen geordneten schreibtisch auch sehr und das separate Arbeitszimmer wartet noch auf sich.
Hallo Wilhelm,
vielen Dank, ich freue mich, wenn mein Beitrag dich inspirieren konnte und das separate Arbeitszimmer wird schon kommen – ganz bestimmt. Für mich ist so ein Arbeitszimmer auch die Möglichkeit, mal nicht alles auf- und wegräumen zu müssen 🙂